Ein Abstecher ins russische Märchenland – Tschaikowskis „Schwanensee“

22. Januar 2015 -

Die Melodien aus Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Ballett „Schwanensee“ sind nicht erst seit dem oscar-prämierten Film „Black Swan“ mit Natalie Portman über den Kreis der Ballettliebhaber hinaus bekannt. Feki.de durfte am 19.01.2015 bei der Aufführung des Staatlichen Russischen Balletts Moskau in der Nürnberger Meistersingerhalle dabei sein.

Raus aus der Vorlesung, noch schnell die High Heels eingepackt und los ging es. Die Anfahrt nach Nürnberg hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Die ersten Klänge der Musik ertönten, langsam öffnete sich der dunkelrot-goldene Vorhang… Das verspielte Bühnenbild zeigte eine russische Märchenlandschaft mit dem Schloss des Prinzen und natürlich dem berühmten See.

Prinz Siegfried soll sich auf Geheiß seiner Mutter hin eine Braut aussuchen. Während der Jagd kommt er am Schwanensee vorbei und trifft dort auf die verzauberte Prinzessin Odette, die so lange ein Schwan bleiben muss, bis ihr jemand ewige Liebe verspricht. Siegfried ist von ihrer Anmut überwältigt und schwört sofort seine Treue, allerdings bleibt das auch dem Zauberer Rotbart, der Odette verwandelt hat, nicht verborgen. So erscheint er am nächsten Abend mit Odile, die als schwarzer Schwan Odettes dunkle, verführerische Seite verkörpert, auf dem Ball. Siegfried glaubt, Odette vor sich zu haben, und verlobt sich mit Odile. Als er seinen Fehler schließlich bemerkt, läuft er zum See und entschuldigt sich bei der verzweifelten Odette.

Zu Tschaikowskis Originalfassung gibt es inzwischen eine Reihe an alternativen Schlussszenen, das Moskauer Ensemble verwöhnte die Zuschauer mit einem Happy End. Um dem Inhalt wirklich folgen zu können, ist es allerdings hilfreich, sich die Geschichte vorher durchzulesen.

Tänzerisch wurde eine Vorstellung auf höchstem Niveau geboten. Mal im Balloutfit, mal im Schwanenkostüm schwebten die Tänzerinnen und Tänzer über die Bühne und verzauberten das Publikum. Natürlich durfte auch die Fouetté en tournant, eine mehrfach hintereinander getanzte Drehung auf einem Bein, die typisch für „Schwanensee“ ist, nicht fehlen. Es gab zwar leider einige leere Plätze im Zuschauersaal, doch das Publikum verabschiedete das Ensemble nach der Aufführung mit Standing Ovations.

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