Religionen sind nicht nur ein kulturprägender Faktor, sie tragen auch zu einem Selbst- und Fremdverständnis von Personen, Gruppen und Gesellschaften bei. Zudem beeinflussen Religionen normative Einstellungen, politische Prozesse, künstlerische Werke und sind Gegenstand gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse. Aufgrund der vielfältigen Wirkungsbereiche der Religionen erfordert der neue Masterstudiengang „Religionen verstehen/ Religious Literacy“ der Universität Bamberg Interdisziplinarität. Insgesamt sind 17 Lehrstühle an dem Studiengang beteiligt, damit die Religionen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten werden können, erklärt Prof. Dr. Susanne Talabardon, Leiterin der Professur für Judaistik. Auch das Zentrum für Interreligiöse Studien trägt zur Interdisziplinarität bei und ermöglicht die Kooperation von Fächern aus Institutionen für Orientalistik, Evangelische und Katholische Theologie sowie Germanistik, Anglistik/Amerikanistik und Romanistik. Diese bildet die Grundlage für das vielseitige Lehrangebot des Studiengangs, welcher sich auch durch den Einbezug der modernen Fremdsprachen international orientiert.
Inhalte des Masterstudiengangs sind religiöse Traditionen, Beziehungen der Religionen untereinander und die Wirkungen auf die Gesellschaft aus wissenschaftlicher Perspektive. Ziel dabei ist, den Studierenden zu ermöglichen, die eigenen religiösen Lese- und Schreibfähigkeiten weiterzuentwickeln, um in professionellen Kontexten sachkundig und kompetent urteilen und eigenständig entscheiden zu können. Hierfür rückt die Entwicklung des individuellen und beruflichen Profils der Studierenden in den Vordergrund des Studiums.
Den Studiengang zeichnet eine große individuelle Gestaltungsfreiheit aus. Den Studierenden ist es möglich, zwischen den vier Schwerpunkten „Interreligiöse Studien“, „Öffentliche Theologie“, „Religion und Bildung“ und „Theologische Studien“ zu wählen. Je nach gewähltem Schwerpunkt ist ein unterschiedlicher Umfang an Kenntnissen der Quellensprache (Arabisch, Biebelgriechisch, Hebräisch) erforderlich. Die Schwerpunktlegung ist auch ausschlaggebend dafür, welche der weiteren Fächer Politikwissenschaften, Philosophie und Soziologie von den Studierenden belegt werden können.
Nach Abschluss des Studiengangs ist es den Absolventen und Absolventinnen möglich, in öffentlichen, interreligiösen, kirchlichen oder staatlichen Institutionen, in der Politikberatung, der Erwachsenenbildung oder der Kulturvermittlung sowie im Bereich der Medien, Wirtschaft und Forschung zu arbeiten. Die Regelstudienzeit hierfür beträgt vier Semester mit insgesamt 120 ECTS. Das Studium kann im Winter- oder Sommersemester begonnen werden, egal ob in Form eines Voll- oder Teilzeitstudiums. Den Studierenden ist es zudem möglich, einen Auslandsaufenthalt zu machen, welcher jedoch nicht verpflichtend ist.
Interesse geweckt? Dann bewirb dich noch bis zum 31. Oktober 2020 für das Wintersemester 2020/21!