Auch dieses Semester stellten der studentische Senator Vitus Mayr und die studentische Senatorin Vivien Vorndran in Vertretung für alle Studierenden Fragen an die Universitätsleitung, die zuvor gesammelt wurden. Die gesamte Leitung war vertreten. Schwerpunkte waren dieses Mal Nachhaltigkeit, Vorschriften, Flüchtlinge und Auslandsstudierende, Geld sowie Qualität in Forschung und Lehre. Andere Themen sollen an entsprechende Verantwortliche herangetragen werden.
Den Anfang machte das Thema Mülltrennung. Auf Nachfrage erklärte Kanzlerin Steuer-Flieser, dass seit einigen Jahren ein Mülltrennungskonzept existiere. Dieses laufe sehr gut. So werden pro Jahr u.a. 550t Altpapier gesammelt. Was vor einigen Jahren wieder eingestellt wurde, ist die weitere Trennung in den Vorlesungssälen und den Fluren der Universität. So waren die Hausmeister damit beschäftigt, den Müll nachträglich zu trennen. Außerdem stellen die gelben Säcke eine Brandlast dar. Sie erinnert auch an die AG Nachhaltigkeit, in welche auch studentische Vertreterinnen entsandt wurden. Die AG soll weitere Möglichkeiten des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit suchen. Auf Frage nach Recyclingpapier wurde geantwortet, dass dies nicht für Archive geeignet sei, da nicht altersbeständig. Stattdessen muss Papier nach der DIN EN ISO 9706 verwendet werden. Auf den Einwand, dass nicht sämtliche Papiere archiviert werden müssen, antwortete Präsident Ruppert, dass dies einen erheblicher organisatorischen Aufwand darstelle, da sicherlich auch immer wieder falsch kopiert würde und entsprechende Drucker mit zwei Fächern benötigt werden. Zum Thema erneuerbare Energien merkte die Kanzlerin an, dass die Heizenergie v.a. über das Fernwärmenetz bezogen werde. Auch der Strom sei 100% Ökostrom. Vorhandene Solarzellen auf dem Feki-Gelände speisen Strom im Wert von 5000€ ein. Andere Standorte werden durch die Kulturerbe-Richtlinien oder die Baustatik von diversen Gebäuden verhindert.
Senator Vitus Mayr berichtet, dass Hochschulgruppen Probleme bei der Prüfung technischer Geräte, der Anmeldung von Veranstaltungen und wegen des Brandschutzes haben. Zum Thema Prüfung von technischen Geräten erklärt Frau Steuer-Flieser, dass Fristen eingehalten werden müssen, da Personal auch anderswo gebraucht werde und die Prüfstation aufgebaut werden muss. Allerdings darf auch ein Elektrogeschäft prüfen. Generell werden immer noch technische Geräte überprüft. Der Veranstaltungsleitfaden selbst war dahingehend nicht kongruent. Die Dezernate wollen sich nun bezüglich von Fristen abstimmen. Zum Thema Sicherheitsvorschriften heißt es, dass die Brandschutzverordnungen unbedingt eingehalten werden müssen. Ob wegen Sicherheitsvorschriften Veranstaltungen untersagt wurden, antwortete der Präsident, dass die letzte Untersagung sieben oder acht Jahre her sei. Auch werden keine Kollektivstrafen verhängt oder die Hochschulgruppen in Gruppenhaft genommen, gleichwohl immer wieder einzelne Veranstaltungen einen erhöhten Aufwand an Reinigung erzeugen. Bezüglich kommerzieller Werbung berichtet die Universitätsleitung, dass die Aushangrichtlinien eingehalten werden müssen. Sollte ungenehmigte Werbung ohne entsprechenden Stempel aufgehängt worden sein, wird diese bei Erkennen wieder abgehängt. Bei den vorgebrachten Beispielen AVM und Zeppelin-Universität müsste geklärt werden, ob bei ersterer das örtliche Institut oder das Telekommunikationsunternehmen gemeint war. Ersteres steht in enger Verbindung mit der Uni. Letzterer Fall kann durch Partnerschaften durchaus vorkommen. Recuitingmessen stellen insgesamt eine Grauzone dar, da die Studierenden nicht bei ihrem Berufsstart gehemmt werden sollen. Auf die Frage, warum Kruzifixe in Vorlesungssälen hängen, obwohl die Uni weltanschaulich neutral sein soll, antwortete Herr Ruppert, dass dies v.a. in den Gebäuden der ehemaligen Fakultät Katholische Theologie der Fall sei. Die Urteile zur weltanschaulichen Neutralität seien keine rechtliche Dogmatik. Insgesamt werden immer wieder unterschiedliche Urteile gefällt. Selbst das Grundgesetz und der Bayerischen Verfassung sind nicht laizistisch, sondern beinhalten einen Gottesbezug. Auf Anmerkung, dass diese in einigen weiteren Sälen mehr hängen, antwortete der Präsident, dass diese Anfang der 90er Jahre aufgehängt wurden, seitdem keine mehr aufgehängt wurden.
Auf die Frage, wie viele Flüchtlinge an der Universität studieren, antwortete Vizepräsident Grell, dass es 45 Personen am Sprachenzentrum seien, die als solche bekannt seien. Das Problem stelle hierbei die Rechtslage dar. Es werde ein Studierendenvisum benötigt, das im Anerkennungsverfahren nicht genehmigt werden kann. Zudem gab es selbst auf dem Höhepunkt der sog. Flüchtlingswelle die Anzahl Studierfähiger und -williger gering war. Der Zeitpunkt komme dann, wenn vermehrt von den Flüchtlingen die Allgemeine Hochschulreife erlangt würde. Ob nicht das Sprachniveau B1 im Schnitt bei der Einschreibung mit obligatorischem Sprachkurs reichen würde, beantwortete Herr Grell, dass dieser schon gesenkt wurde und er die unterste Grenze darstelle, da ansonsten das Ziel des Studiums aufgrund von Sprachschwierigkeiten nicht erreicht werden könne. Vizepräsident Wirtz machte auf die Definition des Sprachniveaus B2 aufmerksam, bei B1 gehe es eher um ein Verständigen im Urlaub, bei B2 um das Verstehen von komplexen Themen im eigenen Spezialgebiet. Als Problem werde hierbei auch die Forderung nach eigenen Veranstaltungen für ausländische Studierende gesehen.
Warum einzelne Kurse im Hochschulsport Geld kosten, beantwortete Kanzlerin Steuer-Flieser, dass dies generell ein eher kleiner Betrag sei. Beim Kraftraum sei dies wegen des Transponders der Fall. Das Geld stelle ein Pfand dar. Bei Badminton vermutet sie einen Trainer. Präsident Ruppert ergänzte, dass der Hochschulsport nicht mit einer Sportausbildung gleichzusetzen sei. Auch gebe es z.B. beim Fechten mit Vereinen Verträge, die vergünstigte Beiträge bieten. Würde es die Universität selbst anbieten, würden hohe Summen entstehen. Bei der unterschiedlichen Bezahlung von Tutoren verweist die Kanzlerin darauf, dass hier HiWi-Verträge verwendet werden und die Bezahlung sich nach dem Abschluss richtet. Der Universitätspräsident verweist bei der Kalkulation mit/ohne Vorbereitungszeit auf die Frage der Fairness, ob das Thema jemand schon beherrschen müsste oder sich selbst noch erst reinarbeiten muss. Es sei die Verantwortung der Lehrstühle, dies festzulegen. Außerdem muss der konkrete Fall benannt werden, um handeln zu können. Senator Mayr will die Frage im HiWi-Referat behandeln. Bzgl. der Unterstützung von Studierenden bei Exkursionen verweist Herr Ruppert darauf, dass die Preise nicht in einzelnen konkreten Fällen mit Haushaltsmitteln bezuschusst werden können. Wenn ein Fall bekannt ist, müssen andere Wege gefunden werden. Auch ist zu unterscheiden in Pflicht und Wahlpflicht. Pflichtmodule sollen keine teuren Exkursionen sein, bei Wahlpflicht sollen moderate Kosten enthalten. Sollten Exkursionen mit äußerst hohen Summen versehen werden, um sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausfallen lassen zu können, ist dies zudem ein Fall für den Studiendekan.
Die Bitte, Bewerbungsverfahren bei Bachelor- und Masterarbeiten zu vereinfachen, beantwortet Vizepräsident Grell damit, dass dies die Prüfungsordnungen regelten. Uneinheitlichkeit sei per se kein Problem. Allerdings sollte höchstmögliche Transparenz gegeben sein, um Probleme zu minimieren. Die Anmeldung läuft bisher über Papier. Dies soll, soweit möglich, online ablaufen. Die In der Geographie kommt es vermehrt zu Problemen wegen einer hohen Durchfallquote in den Einführungsveranstaltungen und anderer Angelegenheiten. Hier sei die Unileitung hinterher. Zwecks der Systemakkreditierung ist es notwendig, dass Probleme recht zügig beseitigt werden. Konkret besteht laut Präsident Ruppert das Problem, dass Geographie in gewissen Teildisziplinen mit den Naturwissenschaften einhergeht, die nicht in Bamberg gelehrt werden. So stand zwischenzeitlich zur Debatte, die Geographie abzuziehen. Letztlich wurde sie wegen des Lehramts und u.a. auch wegen der historischen Geographie nicht abgezogen. Sollten ähnliche Missstände auffallen, so wird gebeten, sich an den Studiendekan zu wenden. Auf die Frage nach Leistungsdruckabbau antwortet Herr Grell, dass der Leistungsdruck erstmal definiert werden müsse. Allgemein ist festzustellen, dass nunmehr alle Prüfungen notenrelevant sind, nicht mehr allein die am Studienende. Bzgl. der Möglichkeit, notenfreie Räume zu schaffen, wird dies unterschiedlich gesehen. Teilweise wird überlegt, diese wieder abzuschaffen, um damit wieder mehr gelernt wird. Generell wird angestrebt, die Prüfungsdichte durch Abschaffung von Minimodulen und einer einzigen Modulprüfung zu verringern. Vizepräsidentin Andresen kann verkünden, dass die Ausschreibung für den Lehrstuhl BWL insbesondere Organisation gerade stattfindet. Wenn es klappt, ist dieser zum Wintersemester wieder besetzt.
Aus dem Plenum kam die Meldung, dass der IuK-Beirat ohne den studentischen Vertreter getagt hat. Dies kam dadurch zustande, dass er nicht im entsprechenden VC eingeschrieben war. Generell sollen auf Dauer solche Probleme minimiert werden. Auch informieren Vertreter aller Fachschaften, dass sie einen Uniball stattfinden lassen wollen. Die Unileitung hat keine Einwände, wobei dieser nicht gleichzeitig mit dem uni.fest stattfinden soll, was jedoch auch nicht beabsichtigt ist.