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Kommentar: Die Sandkerwa ist tot, lang lebe die Sandkerwa

14. Juli 2015Gast

Wer gerne Bier zum doppelten Preis kauft und es liebt, von Menschenmassen vorwärts geschoben zu werden, der darf sich auf die diesjährige Sandkerwa freuen. Alle anderen können dieses und die folgenden Jahre getrost zu Hause bleiben.

Plätze, an denen sich größere Gruppen auf der Sandkerwa verabreden und gemütlich niederlassen konnten, waren ohne Reservierung oder Vitamin B schon immer rar gesät. Leider wird sich dieser Zustand in den kommenden Jahren noch weiter verschlechtern.

Die bei jungen Leuten beliebten Hot Spots an der Markusbrücke (Löwenbräu 3.80 €) und dem Grünhundsbrunnen (Bühne mit Livemusik) fallen nach offiziellen Angaben Fluchtwegen zum Opfer. Auch wenn die Schaffung von Fluchtwegen grundsätzlich sinnvoll ist, erscheint es auf den ersten Blick nicht schlüssig, wie ein Volksfest sicherer wird, wenn man dieselbe Anzahl von Personen auf eine kleinere Fläche quetscht und die Nadelöhre in Form der engen Gassen weiterhin Bestand haben.

Während Sicherheitsfragen der Stadt eine Herzensangelegenheit sind, hält sie sich anscheinend bei den Themen Verantwortung und Finanzierung dezent zurück und überlässt diese Aufgaben lieber dem ansässigen Bürgerverein. Es wäre schön zu sehen, wenn die Stadt sich von selbst verpflichtet fühlt, die Organisatoren in jeglicher Hinsicht zu unterstützen und dies nicht erst erwägt, wenn das Fest auszufallen droht.

Dies sind jedoch Themen, auf die der gemeine Studierende, wie schon bei der Sperrstunde, keinerlei Einfluss hat, aber seinen Frust gerne bei einem Schluck Bitburger (0,33l für 2.90 €) runterspülen kann, während er zum Erdinger-Stand geschoben wird.

Dieser Artikel repräsentiert ausschließlich die Meinung des Autors.

Quelle: FT

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