Bier gehört zu Bamberg wie die Butter aufs Brot. 1907 gab es sogar einen Krieg ums Bamberger Bier: Die Brauereien wollten den Preis von elf auf zwölf Pfennige erhöhen, hatten ihre Rechnung aber ohne die Bürger gemacht. Die tranken kurzerhand kein Bier aus Bamberg mehr, bis sich die Brauer nach einer Woche Streik gezwungen sahen, die Preiserhöhung zurückzunehmen - der Konflikt ging als "Bamberger Bierkrieg" in die Geschichte ein.
Wer glaubt, die Bierkeller lägen unter der Erde irgendwo in der Altstadt, der irrt gewaltig. Die Keller befinden sich in Bamberg auf dem Berg, eingemeißelt in die harten Felsen, die früher als kühlendes Lager für Bier dienten. Irgendwann zum Ausgang des 19. Jahrhunderts stellten findige Brauer Tische und Stühle vor den Lagerraum, schenkten Bier frisch vom Fass aus und etablierten somit die Kellerkultur. Es handelt sich also sozusagen um Biergärten auf den Bamberger Bergen mit besonders schönem Blick auf die Domstadt. Deshalb geht man in Bamberg auch nicht "in", sondern "auf" den Keller. Drei davon gibt es allein noch am Stephansberg. Eine Übersicht über die Bamberger Keller.
Brauereigaststätten
Wer zum Bier auch noch die deftige Fränkische Küche in rustikalem Ambiente genießen will, ist hier richtig. Am bekanntesten sind wohl das Schlenkerla, das Spezial und das Fässla. Mehr Infos zu den Bamberger Brauereigaststätten.
Aus Liebe zur Brautradition und reinem, frischem Bier gründeten im Jahre 1979 Braumeister den Förderverein "Fränkisches Brauereimuseum in der Bierstadt Bamberg e.V." Erleben Sie auf rund 900 m² Ausstellungsfläche in den herrlichen Gewölben der ehemaligen Benediktiner-Klosterbraustätte (gegr. 1122) eine faszinierende Reise durch die Biergeschichte.
Das Rauchbier
Mitten in der Altstadt Bambergs, an den Füßen des hohen Doms, liegt der historische Brauereiausschank Schlenkerla (Dominikanerstraße 6). Urkundlich erstmals 1405 erwähnt und heute in der sechsten Generation von der Familie Trum geführt, ist er die Quelle von Bambergs bekanntester Bier-Spezialität "Aecht Schlenkerla Rauchbier". Nach alter Tradition wird es im Ausschank noch direkt vom Eichenholzfass gezapft. Sein Geschmack ist wie der Name schon verrät "rauchig", was häufig eine Assoziation zu geräuchertem Schinken hervorruft.
Das Bockbier
Das Bockbier oder auch Starkbier ist ein saisonales Bier, das speziell im Herbst, von Oktober bis Dezember, ausgeschenkt wird. Eröffnet wird die Saison durch den berühmt-berüchtigten Bockbieranstich. In den Biergärten der Brauereien wird dabei das Bockbier frisch vom Fass gezapft und im Freien ausgeschenkt. Da sich dieses besondere Bier durch einen besonders hohen Stammwürzegehalt auszeichnet, was wiederum - und das ist wichtig zu wissen - einen höheren Alkoholgehalt zur Folge hat, sind die Bockbieranstiche immer feucht-fröhliche Runden. Tipp: Der Bockbieranstich erfreut sich großer Beliebtheit und ist daher immer relativ zeitig voll, also früh da sein und da man sich typischerweise im Freien aufhält, auch warm anziehen.
Die Katakomben
Kaum zu glauben, aber ein Großteil der Stadt ist komplett unterhöhlt! Endlose Stollen und Tunnel schlängeln sich durch Bambergs Keupersandstein-Berggebiet, entstanden durch die seit dem 11. Jahrhundert betriebene Sandgewinnung. Und was hat das Ganze mit Bier zu tun? Ganz einfach: Im 17. und 18. Jahrhundert dienten die Katakomben der Wein- und Bierlagerung. Die Stollenanlagen wurden ausgebaut und es entstanden Stollensysteme mit einer Länge von fast zehn Kilometern. 1941 wurden die unterirdischen Stollen für Luftschutzzwecke genutzt. Wenn ihr die Stollen und Tunnel einmal selbst entdecken wollt, empfehlen wir euch die Katakombenführung von "Entdecke Bamberg".