Ein Ehepaar, seine Zwillingssöhne und deren Sklaven – ebenfalls Zwillinge – werden bei einem Schiffsunglück getrennt. 25 Jahre später sind die Familienmitglieder auf der Suche nacheinander. Doch diese wird erschwert durch eine Verkettung von Verwechslungen, denn kaum kommen sie einander näher, kann nicht einmal die Ehefrau des einen Bruders die beiden auseinander halten. Ohne es zu wissen, ruft sie ihren Schwager statt ihres Mannes zum Essen, dem richtigen Gatten bleibt der Einlass in sein Haus dagegen verwehrt. Die Situation verschärft sich weiter, als der „falsche Ehemann“ der Schwester seiner Schwägerin seine Liebe erklärt, diese jedoch glaubt, den Mann ihrer Schwester vor sich zu haben. Doch nicht nur der häusliche Frieden ist in Gefahr: Die Zwillingsbrüder geraten auch mit dem Gesetz in Konflikt und die Rettung scheint an weiteren Verwechslungen zu scheitern. So wird erforderliches Lösegeld falsch überbracht und fehlt an der richtigen Stelle. Der eine Bruder erhält Ware, die der andere bestellt hat und sich zu zahlen weigert, da er ja nichts bekommen hat. Doch am Ende stehen sich die beiden Zwillingspaare und alle anderen Beteiligten gegenüber, und die Erkenntnis führt schließlich zur Lösung der Verwirrungen, zur Familienzusammenführung und zum Happy End.
Die Bamberg University English Drama Group nahm sich anlässlich des 400. Todestages von William Shakespeare dieser Komödie an, die er zwischen 1592 und '94 verfasste. Anfangs fällt es nicht ganz leicht, das Geschehen auf Englisch zu verstehen. Wenn man sich jedoch vorher eine Inhaltsangabe (wie unsere hier) anschaut, ist das kein Problem und sollte niemanden davon abhalten, sich dieses kompakte, humorige Stück englischer Literatur in der Version der BUEDG anzuschauen.
Die Darstellungen der studentischen Schauspieler sind durchweg professionell, auch ihr Englisch klingt überzeugend und mit Worten wie „thee“ kommt Original-Shakespeare-Feeling auf. Der Humor ist, von den Verwechslungssituationen abgesehen, auf Slapstick ausgerichtet: Da wird gestolpert, weggerannt und geohrfeigt, was das Zeug hält. Die erste Reihe der Zuschauer sollte übrigens nicht wasserscheu sein! Allerdings kann das bei diesen sommerlichen Temperaturen ja auch erfrischend wirken. Anspielungen auf Game of Thrones oder die typische Angela-Merkel-Pose sorgen ebenso für Lacher wie musikalische Einlagen. (Danke für den Ohrwurm zu Somewhere beyond the sea!)
Wer sich ebenfalls auf einen lustigen, englischen Theaterabend einlassen möchte, kann das noch an drei Terminen in dieser Woche tun.
Weitere Vorstellungen: 28., 29., 30. Juni um 20 Uhr in der Alten Seilerei
Text: Maria Dirschauer und Ann-Charlott Stegbauer; Bilder: BUEDG